Little Daruma

Wenn es darum geht schnell eine Kleinigkeit zu essen und das am Besten auf die Hand, hat München so einiges zu bieten. Schließlich ist die Grundlage für das spätere Bier am Gärtnerplatz oder an der Isar essentiell. Neben den Klassikern wie Leberkassemmel, Döner oder Pizza sind zur Zeit Falaffel und Bowls hoch im Kurs bei den Münchnern - ist ja auch gesund, logisch. Ja sogar Suppen im Weckglas oder den klassischen bayerischen Schweinebraten mit Knödel, Blaukraut und Kruste erhält man praktisch in einer „Asiabox“ mit auf den Weg. Auch an der klassischen Sushi-Front hat sich was getan, die Rede ist vom Little Daruma und seinen Temakis.

Der kleine Laden an der Rumfordstraße zieht schon von außen die Blicke auf sich. Gerade an warmen Tagen wenn die Fensterfront geöffnet ist, offenbart das Littel Daruma seine schlichte japanische Einrichtung. Nach dem Eintreten fällt auch sofort das kleine Häuschen aus Holz mit seinen japanischen Schriftzeichen und Lampions auf. Dieser umgibt die Theke mit der dahinterliegende Küche. Auch der Rest der Inneneinrichtung ist ganz im japanischen Stil gehalten, viel Holz und Beton lassen das Ganze angenehm puristisch wirken. Platz nehmen könnt ihr an kleinen Tischen, wahlweise auf Hockern oder kleinen Schaukeln. Verantwortlich für die Inneneinrichtung ist die Freundin des Küchenchefs und Inhabers Marco Kühnhold. Hoang Nhu Mai, selbst Architektin, hat mit viel Liebe zum Detail eine authentisch Umgebung für die Temaki geschaffen.

Was Dekor angeht, so fallen die namensgebenden Darumas auf, welche in allen möglichen Größen verteilt im Laden stehen. Die meist aus Pappmaché bestehenden Darumas sind in Japan beliebte Glücksbringer und gelten als Helfer bei der Erfüllung von Wünschen. Habt ihr euren Wunsch formuliert, wird das linke Auge ausgemalt und an einer Stelle aufgestellt an der man häufig vorbeikommt. So sollt ihr bei jedem vorbeigehen an den Wunsch erinnert werden. Erfüllt sich der Wunsch innerhalb eines Jahres, könnt ihr das rechte Auge ausmalen. In Japan erhält man die Figuren zum Jahresbeginn in Tempeln. Nach Erfüllung eines Wunsches werden diese dorthin zurückgebracht und verbrannt.

Kommen wir nun zu den Temakis. Aus dem japanischen übersetzt, heißt Temaki so viel wie „handgemacht“ und ist eine Variante der Sushizubereitung. Anders als wie bei Maki werden zum Rollen also keine Bambusmatten, sondern die Hände benutzt. Ein weiteres besonderes Merkmal ist auch die Größe und Form, denn das Endergebnis sind keine kleinen Röllchen, sondern ein handliches spitzes Tütchen und ist somit perfekt für unterwegs eignet.

Die Tütchen aus gerösteten, knusprigen Algenblatt und Sushi-Reis lassen sich nun mit frischen Zutaten nach Herzenslust füllen. Zur Auswahl stehen neben Klassikern wie Lachs, Avocado und Teriyaki-Sauce auch ausgefallene Zutaten wie Aal, Shiso und Ponzu-Sauce auf der Karte. Alle Zutaten findet ihr an der Wand auf einer großen Tafel. Stellt ihr euch selbst eine Temaki zusammen, habt ihr die Wahl zwischen 6 Zutaten:

• 1x Protein (z.B. Lachs, Thunfisch, Tofu, Huhn...)
• 2x Grün (z.B. Avocado, Gurke, Frühlingszwiebeln, Mango...)
• 1x Soße (z.B. Soja, Wasabi Cream, Teriyaki, Trüffel Pfeffer...)
• 2x Toppings (z.B. Kresse, Sesamöl, Crunchies, Chillifäden...)

Wie ihr seht, sind eurer Kreativität bzw. Hunger keine Grenzen gesetzt. Wem das Ganz aber alles zu viel ist, bietet Markus seine „Chefs Choices“ an. Diese von ihm persönlich zubereiteten Rollen sind perfekt aufeinander abgestimmt und für jeden Geschmack ist was passendes dabei. Wer sich an das Ganze herantasten möchte, kann sich die Hot Alaska bestellen. Mit Lachs, Salat, Avocado, Orangen Soße, Sesamöl und Crunchies kann man nichts falsch machen und alle Zutaten sollten einem bekannt sein. Für erfahrenen Sushi-Esser ist die Little Daruma die richtige Wahl. Leckerer Aal, japanische Schwarzwurzel, Shiso (Ähnlichkeit zur Minze), Unagi-Soße (bestehend aus Aal, Mirin und Sake), Crunchies und Sesam versprechen einen Umami-Kick. 

Neben den Temaki (5,90 €) gibt es je nach Jahreszeit noch eine Beilage (2,90 €) zur Wahl, wie Miso-Suppe oder einen Gurkensalat. Beide sind gerade zur Mittagszeit sehr zu empfehlen und schmecken hervorragend. Das Mittags-Menü mit zwei Temakis und einer der genannten Beilagen gibt es für 11,90 € und Abends gibt es den Dreier für 15,90 €. Für die Dessert-Fans gibt es zum Abschluss noch ein Matcha oder Sesam Eiscreme oder als Special die Sorten Ingwer oder Wasabi für 1,90 €. Gerade das Wasabi Eis überrascht mit einer angenehmen Geschmack ohne zu scharf zu sein. Das klingt jetzt nicht günstig, aber wer gute Qualität und Frische zu schätzen weiß, gerade was Sushi angeht, wird hier nicht enttäuscht. Da die Zubereitung etwas Zeit in Anspruch nimmt, könnt ihr euch derweil einen vietnamesischen Kaffe (3,90) bestellen.

Marco, der Kopf hinter der ganzen Sache hat Temaki Rollen nicht etwa als Hobby gelernt, sondern bringt richtig viel Erfahrung mit. Bevor er sich selbstständig machte, hat er im Hotel Restaurant Matsuhisa im Mandarin Oriental gearbeitet. Die japanisch-peruanisch angehauchte Küche unter der Leitung des bekannten Kochs Nobu Matsuhisa steht für Qualität, Innovation und Frische. All diese Aspekte hat Marco in sein Little Daruma miteingebracht und das merkt man auch.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 

Hin und wieder erwartet einen auch ein Gaststar, der wohl flauschigste Mitarbeiter in Marcos Team, der Shiba-Rüde Haku. Keine Sorge, Haku liegt brav auf seinem Platz und ist trotz der ganzen Gäste super entspannt und schaut dem ganzen Treiben gelassen zu. 

Wer genug von Gemüse-Döner, Bowls und Falaffel hat oder dem Supermarkt Sushi trotzen möchte, sollte dem Little Daruma unbedingt einen Besuch abstatten. Das Team rund um Marco Kühnhold, seiner Frau Hoang Nhu Mai und ihrem Bruder Hoang Van Huy, der den Service perfekt meistert sowie Haku sorgen neben einem Lächeln im Gesicht auch für einen vollen Magen dank der fantastisch schmeckenden Temakis.